„Das wird wohl nicht vor 25 Jahren wieder passieren, dass die Gemeinde Kerpen Besuch von einem Bezirksapostel bekommt!“, das waren die Worte des Dirigenten Priester Klaus Otto, der aus gegebenem Anlass zu „XXL-Chorproben“ einlud. Der Intrumentalkreis zog entsprechend gleich und so gelang eine festlich weihnachtliche Stimmung für unseren Bezirksapostel schon zu Beginn mit vielen Instrumentalbeiträgen und dem Eingangslied des Chores.
Andacht und Stille breitete sich aus, als der Bezirksapostel seinen besonderen Zuspruch für die Kranken aussprach und sie mit den Worten Jesu tröstete „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken“ (Mt11:28).
Nach der Weihnachtslesung aus MT 1:18-23 von Lisiane Ponier diente Bezirksapostel Storck mit Gedanken aus LK2:10-12 und ging auf die Verheißung ein, dass jemand kommen werde, um der Schlange den Kopf zu zertreten. Aber ganz anders als erwartet war es kein mächtiger König mit einem großen und gewaltigen Heer, es war ein Säugling in einer armen Krippe. Dazu kam, dass Menschen eines Berufstands, der nicht sehr angesehen war, nämlich einfache Hirten, dies erkannten. Diese Erbärmlichkeit ist es, was Jesus auszeichnete. Und das war das erste Zeichen der Prophezeiung: die Krippe.
Das zweite Zeichen war die Lehrtätigkeit von Jesus. Er wuchs heran, diente seinem himmlischen Vater und vollbrachte Wunder, um auf seinen Vater und die Prophezeiungen aufmerksam zu machen. Nicht er war der Mittelpunkt, sondern Gott, er stellte sich ganz in seinen Dienst, bis zu seinem Tod am Kreuz. Auch hier wieder ein Zeichen der Niedrigkeit, sein qualvoller Tod.
Dieser Tod führt zum dritten Zeichen: das Zeichen der Liebe: Jesus gab sein Leben für uns: Ein größeres Zeichen der Liebe gibt es nicht! Das ist das Zeichen der Kirche, dass wir uns untereinander lieben sollen und dies allen Menschen verkünden! „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ Johannes 13, 34+35
Unsere eigene Sündhaftigkeit ist uns dabei oft im Wege. Und Bezirksapostel Storck wies noch einmal darauf hin, wie viele Fehler auch innerhalb der Kirchen begangen wurden. Es bleibt nur als Lösung, uns auch zu erniedrigen, denn Versöhnung geschehe nur durch Erniedrigung.
Apostel Otten wies in seinem Dienen noch einmal auf das Zeichen der Liebe hin und wie wichtig es sei, dass wir unsere eigenen Vorstellungen von unseren Erwartungen erkennen, die oft von dem abweichen, was die Realität ist und was Gottes Plan für uns sei. Wir sind oft enttäuscht, weil wir uns etwas anderes erwartet haben. Zu oft haben wir eine bestimmte Vorstellung, wie Versöhnung oder die Hilfe Gottes auszusehen habe. Es gehe aber darum, die richtigen Zeichen zu erkennen und an der Verheißung Christi festzuhalten: „Ich komme wieder!" Das ist unser Auftrag.
„Wie können wir die Kirche wieder attraktiver machen?“ fragte Bezirksältester Skoppek in seinem Dienen. Die Einfachheit der Krippe und des Kreuzes wird vielleicht als schwaches Zeichen gesehen, aber die Liebe und die Verkündigung des Wortes durch das Apostelamt machen es wieder stark! Setzen wir bewusst ein Zeichen der Liebe, setzen wir ganz bewusst ein Zeichen der Versöhnung, indem wir uns erniedrigen, so „einfach“ geht das.
Ein großer Segen breitete sich aus, die Wirkung der Predigt und des Heiligen Geistes wurden spürbar, so dass das Schlusslied „Dich Gott loben wir“ die Weihnachtsbotschaft in allen Herzen noch einmal groß werden ließ.