Beim Betreten des Kirchenparkplatzes hält man unwillkürlich einige Augenblicke inne – irgendetwas ist doch anders als sonst. Ja es ist anders, die große jahrzehntealte mächtige Buche ist weg.
Was hätte der Baum wohl über die langen Jahre seines Daseins/Lebens, das er mit und durch uns erlebt hat, zu erzählen gehabt (wenn er denn hätte reden können)? Die vielen Begegnungen, Gespräche, Feiern u.a., die er mitbekommen hat - die Buche war immer dabei. Sie spendete Schatten, schützte vor Regen und war mit ihrem gewaltigen Stamm und der hohen Krone auch schön anzusehen.
Naturbedingt hatte sie aber auch ihre „Schattenseiten“. So wie unsere Buche uns Jahr für Jahr mit ihrer imposanten Größe und frischem grünen Blattwerk erfreute, haben wir Jahr für Jahr den Besen genommen und gekehrt - abfallende Blütenstände im Frühjahr, herabfallende Bucheckern im September und im Spätherbst heruntergefallene Blätter in Mengen.
Bäume in der Großstadt filtern bekanntlich Schadstoffe aus der Luft, speichern Kohlendioxid, kühlen in der Sommerhitze und sind nicht zuletzt Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Doch auch Bäume kommen in die Jahre und werden von Krankheiten oder Schädlingen befallen.
Nach einer Begutachtung durch die Gärtnerin, die unser Kirchengrundstück regelmäßig pflegt, stand im letzten Herbst die Frage im Raum, die Buche auf Grund ihrer Schädigungen zu beschneiden oder sie zu fällen. Die Stadt Hürth wurde entsprechend informiert, da sie letztendlich wegen der Größe des Baumes ihre Genehmigung zu einer evtl. Baumfällung erteilen musste.
So wurde dann, da ein Rückschnitt aufgrund des Zustandes des Baumes nicht mehr sinnvoll gewesen wäre, in der letzten Februarwoche dieses Jahres durch den Gartenbaubetrieb die Säge angesetzt und die Buche in viele Teile zerlegt.
Damit sie uns immer in Erinnerung bleibt, kam nun die Idee auf, aus den großen übriggebliebenen Holzteilen noch etwas Sinnvolles zu gestalten - es könnte z.B. ein Tisch mit Sitzgelegenheiten daraus entstehen. So bleibt doch etwas von „unserem Baum“ da und in bleibender Erinnerung.