Gut ein Jahr nach der Feierstunde zur Versöhnung der Apostolischen Gemeinschaft und der Neuapostolischen Kirche kam es zum ersten Treffen der beiden Glaubensgemeinschaften auf Kölner Stadtgebiet.
Am Samstagnachmittag, 20. Februar 2016, folgten etwa 100 Interessierte der Einladung beider Gemeindeleitungen in die neuapostolische Kirche Köln-Süd (Lindenthal).
Ihnen ging es darum, das christliche Miteinander zu fördern und gegebenenfalls bestehende Vorbehalte zwischen den Glaubensgemeinschaften abzubauen.
Die Gemeindeleiterin der Apostolischen Gemeinschaft in Köln, Hirtin Ruth Lieberth, freute sich über die Wertschätzung und Offenheit, die in der Begegnungen zu spüren war. „Es ist schön, dass wir die Freude an Jesus und das Lob Gottes heute miteinander teilen durften“, fasste sie den Nachmittag zusammen.
Lobpreis Gottes über die Grenzen individueller Glaubensrichtungen hinweg
Mit der Anrede „Liebe Geschwister“ hieß Bezirksältester (i.R) Helmut Polzin zu Beginn alle Anwesenden und insbesondere die offiziellen Vertreter aus der Apostolischen Gemeinschaft Köln Hirtin Ruth Lieberth, Evangelistin Silke Müller-Lonzer und Priester Werner Wenzel willkommen. In seiner Ansprache betonte Polzin den gegenseitigen Respekt beider Glaubensgemeinschaften vor den jeweiligen Kirchenansichten. Sein Wunsch sei es an diesem Nachmittag, mit ungezwungenen Gesprächen zu einem freundlichen christlichen Miteinander zu finden. „Wir wollen gemeinsam den himmlischen Vater loben und preisen“, so könne die Überschrift zu diesem Nachmittag lauten. Immerhin handelte es sich dabei um die erste Versammlung der beiden apostolischen Kirchen auf Gemeindeebene seit 60 Jahren. Polzins Amtsnachfolger Skoppek erkannte in dem Treffen mehr als einen ökumenischen Gedanken, der sich hier ganz praktisch mit Leben fülle. Man träfe sich über die Grenzen der individuellen Glaubensrichtungen hinweg. „Wenn wir so im christlichen Sinn Gemeinschaft haben, dann ist das auch ein Lob Gottes“, stellte Bernd Skoppek fest.
Gemeinsamer Gesang zum geistigen Brückenbau
Nachdem der Bezirksleiter ein Dank- und Segensgebet gesprochen hatte, eröffnete er das Kuchenbuffet. Es bot den Besuchern eine reichhaltige Auswahl selbstgebackener Köstlichkeiten. An den gut besetzten zwölf Tischen im großen Kirchensaal entwickelten sich derweil die Gespräche. Der Gang zur Kuchenanrichte vor dem Saal brachte die Versammelten ebenso zusammen, wie die gemeinsam genossenen musikalischen Einlagen. Hirtin Lieberth lud die Anwesenden ein, in den von apostolischen Geschwistern vorgetragenen Lobgesang einzustimmen. Priester Wenzel begleitete an der Gitarre; die zugehörigen Texte ließen sich bequem von der Leinwand ablesen.
„Lobt Gott“ hob auch das Doppel-Quartett der neuapostolischen Kirche an und ermunterte im Weiteren zum gemeinsamen geistigen Brückenbau. Chorleiter Bernd Herholz spornte kurzerhand zum Einstudieren eines Kanons an. Die Teilnehmer aus beiden Glaubensgemeinschaften fanden über die Musik zu einem gemeinsamen Ausdruck und setzten so ein hörbares Zeichen der Harmonie.
Keine Einladung ohne Gastgeschenk
„Wenn man zum Kaffee eingeladen wird, bringt man gern auch etwas mit“, kündigte Hirtin Lieberth ihr Gastgeschenk an. Sie überreichte Bezirksvorsteher Skoppek eine Jesufigur, die man einem Holzkreuz entnehmen kann. Im Kreuz vereint; doch herausgelöst als Kirchen mit eigenständigem Profil wahrzunehmen. Derart könnte sich die symbolische Bedeutung des Geschenks lesen lassen. Es wird zukünftig in einem der Kirchenräume an die historische Begegnung erinnern.
Mit Applaus honoriert
Zum Ende der Veranstaltung gab Bezirksälteste (i.R.) Polzin seiner Hoffnung Ausdruck, „dass es euch gefallen hat.“ Darauf antworteten die Anwesenden mit spontanem Applaus.
Ruth Lieberth beendete das Zusammensein, das Vielen sehr naheging, mit einem Gebet.
Einige der Anwesenden hatten die Trennung der Kirchen in den 1950er Jahren persönlich miterlebt. Über Jahre hinweg hatten sie die Auswirkungen der Spaltung im Familienkreis und in den Gemeinden gespürt. „Trotzdem haben wir ein herzliches Verhältnis zueinander bewahrt“, berichtete eine Glaubensschwester aus ihrer eigenen Erfahrung. „Die apostolischen Familienmitglieder haben sich uns gegenüber immer sehr vorbildlich verhalten.“
Gute Entwicklung der apostolischen Begegnung
Bereits in 2015 entwickelte die Neuapostolische Kirche Köln-West die bestehende positive Beziehung zur apostolischen Gemeinschaft e.V. in Köln weiter. Nachdem die Versöhnungserklärung der beiden Kirchen in 2014 das ökumenische Miteinander ausdrücklich befürwortet hatte, suchten die Bezirksleiter erste Gespräche mit der Gemeindeleitung der apostolischen Gemeinschaft. Ihr Gedankenaustausch verlief derart harmonisch, dass sie schon bald die Einladung zum ersten Zusammentreffen für interessierte Glaubensgeschwister aus beiden Gemeinschaften aussprachen.
Einstimmig positiv äußerten sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die apostolische Zusammenkunft. Auch noch Tage nach dem Treffen, war in beiden Kirchen von der harmonischen Atmosphäre und dem geschwisterlichen Miteinander die Rede. Zu einer derartigen Begegnung würde er gern wiederkommen, meinte ein befragter apostolischer Glaubensbruder. „Es ist eine tolle Sache, dass man aufeinander zugeht“, meinte ein anderer. Und „Das ist eine gute Entwicklung, die längst überfällig ist.“ Mit Blick auf eine Wiederholung wünschte sich eine Teilnehmerin: „Es kann ein noch intensiveres Verständnis für einander entstehen.“
„Wir sind im positiven Sinn „leer“ gekommen – allem offen – und nicht enttäuscht“, konstatierte Evangelistin Silke Müller-Lonzer ihr Empfinden noch am selben Abend. Auch Bezirksälteste (i.R.) Polzin fand die Ziele der Begegnung erreicht: „Wir haben zu einem ungezwungenen harmonischen Austausch mit gegenseitiger Wertschätzung gefunden.“
Inzwischen gab Hirtin Lieberth noch mehr als eine bejahende Anerkennung aus ihrer Gemeinde zurück. Mittlerweile hat sie zu einem Gegenbesuch im kommenden Herbst aufgefordert. Diese Einladung nahmen die beiden Bezirksältesten unmittelbar an. Die apostolischen Begegnungen lassen weiterhin auf eine gute Entwicklung hoffen.
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