Große Vorfreude und Erwartung stand in den Herzen aller Seniorinnen und Senioren aus der Gebietskirche Westdeutschland, sowie auch hier in der Gemeinde Frechen, auf den Gottesdienst mit Bezirksapostel Storck am Dienstag, 28. September 2021 mit Übertragung aus Lüdenscheid.
Nach dem gemeinsamen Eingangslied „Wer nur den lieben Gott lässt walten§ (Gesangbuch 154) und Gebet las Bezirksapostel Storck als Grundlage für den Gottesdienst das bekannte Bibelwort aus Lukas 8, 48 vor: „Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Geh hin in Frieden!“
Am Beginn des Gottesdienstes berichtete der Bezirksapostel wie es zu dieser besonderen Segensstunde gekommen war. Am Anfang stand eine Einladung aus dem Kreis der Seniorinnen und Senioren aus dem Bezirk Hagen mit vielen Unterschriften und einem schönen Gruppenbild. Beim Betrachten der vielen Gesichter aus der Vogelperspektive kam ihm spontan der Gedanke: Das ist eine echt starke Truppe und dieses Kompliment übertrug er dann auf alle Seniorinnen und Senioren im Bezirk Westdeutschland. Nachdrücklich bemerkte der Bezirksapostel, es ginge ihm nicht darum diesem besonderen Kreis „Honig um den Mund zu schmieren“, sondern käme aus echter innerer Überzeugung.
Die Gruppe Ü 65 ist die quantitativ größte Gruppe in der Gebietskirche. Aber sie bringt auch Qualität ein, indem sie das Gemeindeleben prägt.
Ihr seid echt stark -so der Bezirksapostel -
- Im Opfern, nicht allein im Geldbetrag, den ihr in den Opferkasten legt, sondern vielmehr noch im Opfersinn, der euch prägt. Ihr wisst, woher alles kommt. Aus vielen Glaubenserlebnissen ist dieser Opfersinn im Laufe der Zeit gewachsen.
- Im Glauben in einer Zeit wo der Glaube an Gott auch in einer christlichen Welt immer mehr auf dem Rückzug ist. Dieser Glaube endet nicht bei Gott, er schließt auch den Glauben an den wiederkommenden Gottessohn und die Wirksamkeit der Apostel in unserer Zeit mit ein.
- Im Gebet, es ist fester Bestandteil und kein Anhängsel eures Tagesablaufs, nicht so eben mal noch in den Zeitplan hineingequetscht. Und ihr betet nicht nur für euch sondern für die Gemeinde, für den Nächsten und für die Vollendung. Der Bezirksapostel berichtete aus seinen Kindertagen, wenn die Oma Ottilie zu Besuch kam und mangels anderer Möglichkeiten dann mit im Zimmer der Kinder übernachtete. Jeden Abend, wenn die Kinder schon vermeintlich schliefen, kniete sie vor ihrem Bett nieder und betete laut mit Inbrunst und getragen von herzlicher Liebe mit manchem Seufzer aber immer auch freudiger Dankbarkeit. Diese Gebetskraft hat bei dem Bezirksapostel bleibende Erinnerungen hinterlassen.
Im weiteren Verlauf seiner Predigt ging der Bezirksapostel auf die besonderen Verhältnisse der Senioren ein und erläuterte sie anhand des vorgelesenen Bibelworts. Da war eine kranke Frau, sie hatte alles daran gesetzt wieder gesund zu werden. In einem Evangelium heißt es, es sei trotz allem immer ärger geworden.. Nun hörte sie von Jesus, der viele Kranke geheilt hatte, und wusste, er ist der Einzige der mir helfen kann. Vielleicht traute sie sich zunächst nicht ihn anzusprechen, aber sie hatte den Gedanken: Wenn ich nur seines Rockes Saum berühre, werde ich gesund.
So tat sie es auch, und augenblicklich blieb der Meister stehen und fragte: Wer hat mich berührt? Es ist eine Kraft von mir ausgegangen! Fast schüchtern erklärte die Kranke, dass sie es gewesen sei und berichtete ihre Leidensgeschichte. Liebevoll neigte sich der Meister zu ihr: „Meine Tochter“, welch eine großartige ganz persönliche Ansprache des Meisters „Meine Tochter!“
Der Bezirksapostel führte 3 Beispiele an, in denen auch wir gleiches erleben können:
- Heute sind auch in diesem Kreis einige innerlich einsam, fühlen sich verlassen, weil sie den Ehepartner an die andere Welt abgeben mussten. Nicht bei jedem heilt die Zeit diese Wunde. Meine Empfehlung: Versuche es wieder oder vermehrt im Glauben des Rockes Saum zu berühren. Jesus wird darauf reagieren…
- Heute gibt es da und dort einen Generationenkonflikt bis zu der Situation, dass keine Kommunikation mehr möglich erscheint. Es wird nicht besser, sondern immer ärger. Auch da meine Bitte, wieder oder vermehrt des Rockes Saum im Glauben anzurühren.
- Wir haben aber in eurem Kreis auch das umgekehrte Verhältnis. Da ist zwischen Großeltern, Eltern und Enkeln ein intaktes Verhältnis. Aber es ist da ein Wermutstropfen! Da will eine oder mehrere Generationen nicht mehr die Gottesdienste besuchen oder der Kontakt zur Gemeinde ist da ganz verloren gegangen ist. Auch da bleibt nur die Möglichkeit, im Glauben des Rockes Saum anzurühren.
Bischof Götte und Apostel Schug wandten sich in diesem Gottesdienst auch noch an die Senioren. Bischof Götte erinnerte an das vom Bezirksapostel erwähnte Foto der vielen Senioren. In ihm war auch ein Bild lebendig geworden mit nur einer Person: unserem Bezirksapostel. Er meinte das Plakat mit dem zu diesem Gottesdienst eingeladen worden war und forderte die Senioren auf, sich einmal mit dem liebevollen Blick des Bezirksapostels zu beschäftigen.
Apostel Schug wies darauf hin, dass das Berühren des Saums nicht immer sofort zum Erfolg führe. Er erinnerte an Josua und Kaleb die beiden Kundschafter, die nach der Rückkehr aus dem Gelobten Land gesagt hatten: Mit des Herrn Hilfe werden wir das Land einnehmen. Die beiden waren die einzigen Männer des Auszugs, die ins Gelobte Land kamen. Aber das dauerte 45 lange Jahre. Außerdem berichtete er von einer Untersuchung von Sportmedizinern, die jüngere und ältere Menschen in ihrer Leistung verglichen hatten. Die Pace war bei den jüngeren stärker, aber zur Überraschung war die Ausdauer bei den Älteren besser als bei den Jüngeren. Viele glauben heute nur soweit ihre Vorstellungskraft geht. Im Sturm auf dem See Gennesaret fragte Jesus seine Jünger: Wo ist denn euer Glaube? Und im Hinblick auf unsere Zeit stellt er die Frage, ob der Menschensohn Glauben finden wird auf Erden wenn er wiederkommt? - Bei uns soll er ihn finden.
Bezirksapostel Storck griff das Bild der Beständigkeit abschließend noch einmal auf. Er berichtete von einer Gruppe Gefangener, die zur Erntearbeit verpflichtet worden war. Morgens gingen die Jüngeren kräftig ans Werk und hatten bald einen Vorsprung vor den Älteren. Aber in der Mittagshitze wurden die Jüngeren müder und müder, und auf einmal hatten die Älteren sie eingeholt und gingen langsam aber ausdauernd sogar an ihnen vorbei. Ein Bild der Beständigkeit.